Archivführer der Zürcher Gemeinden und
Kirchgemeinden sowie der städtischen Vororte vor 1798

bearbeitet von Dr. Otto Sigg


  

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Dietlikon (Bezirk Bülach)

I A Urkunden auf Pergament

1 Urkunde: Zinsbrief 1554 betr. eine Kernengült zugunsten der «Kirche oder Kapelle» zu Dietlikon.

II A Akten

darunter:
Zinsrodel der Kapelle Dietlikon 1565; Holzbezug für Pfarrhausbau und Holznutzenbeschränkung für Pfarrer 1681; Dorfwachen Dietlikon und Rieden 1705; Rechnungsstellung des Pfarrers für Besoldung und Spesen, Rechnungszettel und Quittungen für Bau- und andere Ausgaben Schulhaus Rieden und Kirche Dietikon 18. Jh.; Listen armer und almosenbedürftiger Schulkinder um 1780; Sammlung der gedruckten Bettagsmandate 1754–1797, Hirtenbrief 1798.

III A Jahresrechnungen

Rechnung der Kirchenpfleger der Kapelle Dietlikon 1566; Rechnungen 1678, 1692 und 1702–1798 (mit Lücke v. a. 1713– 1728): Ansehnliches Kirchgemeindegut, gestützt vor allem durch Geldzinsen ausgeliehener Kapitalien; übliche Ausgaben an Besoldungen, Sporteln für Pfarrer, Sigrist, Hebamme, Schulmeister, Kirchenpfleger; Ausgaben für fremde Arme und Brandgeschädigte, für heimische Arme (mit Namenlisten); verschiedenste Bauausgaben.

IV A Bände

1
«Acten-Buch» der Gemeinde Dietlikon und Rieden, angelegt 1759: Protokoll 1759–1878 des Stillstands der Kirchgemeinde Dietlikon-Rieden; Angaben zur Ortschronik (1596–) 1874; Beschreibung der Schulen zu Dietlikon und Rieden 1759; Verzeichnis der neueingekauften Bürger mit ihren Haushaltungen 1746–1783; Brand- und Liebessteuern 1801– 1840.

Titelblatt "Acten-Buch der Gemeinde Dietlikon und Rieden"

IV A 1: Titelblatt «Acten-Buch der Gemeinde Dietlikon und Rieden», angelegt 1759.

 

Politische Gemeinde Dietlikon

I A Urkunden auf Pergament

5 Urkunden 1492–1822; darunter:
Urkunde 1492 mit Versicherung eines Erblehenzinses gegenüber der St.-Nikolaus-Kapelle zu Rieden (1907 im Staatsarchiv unter C V 3 Sch. 3b deponiert); Tauschvertrag 1552 um Ackerland und Hofstatt zwischen der Gemeinde Rieden und dem Schmied daselbst; Pergamenturkunden zur Zehntenablösung 1822.

II A Akten

darunter:
Obrigkeitliches Urteil 1559 betr. Verwendung des Ertrags des von der Gemeinde Dietlikon in der Allmend angebauten Rieds (Verkauf der Früchte für Geldvorrat in Zeiten der Teuerung, das Stroh wird ebenfalls verkauft und nicht unter die Bürger verteilt); beglaubigte Kopie 1782 eines Rechtsinstruments 1642 welches die Wasserrechte der Herzogenmühle der Glatt und des Kriesbaches vor Nutzung durch Wässerung schützt; Kaufbriefe 1617, 1705, 1767, 1791 mit Kauf von Wald und Zehntenrechten; Ordonnanzscheine des Quartiers Höngg für einzelne Bürger spätes 18. Jh.; umfassende Sammlung gedruckter obrigkeitlicher Mandate 18. Jh.

III A Jahresrechnungen

Jahresrechnungen 1702–1798 mit Lücken (z. B. 1710–1728); nur geringe Gemeindeökonomie, interessant jedoch der Verkauf von Holz, Gras, Erde, Kirschen, Eicheln u. a.m. ab dem Gemeindegut.

IV A Bände

1
Sammelband: Verzeichnis der von 1738–1838 durch die Bürger der Gemeinde Dietlikon aufgebrachten «Steuern» für Brand- und Unwettergeschädigte in Gemeinden der Region; Verzeichnis der anderseits von verschiedenen Gemeinden für Dietikon aufgebrachten Spenden im Gefolge des Hagels von 1762; Marchenbeschreibung 1782; Protokoll der Gemeindeversammlungen 1799–1839.

Protokolleintrag, Dietlikon

IV A 1: Protokolleintrag: Am Samstagnachmittag vor Pfingsten 1762 ruiniert ein Hagelwetter die künftige Ernte auf den Feldern von Dietlikon. Damit die Unvermögenden zu Saatgut kamen, wurde durch die Obrigkeit eine (freiwillige) «Steuer» erhoben. Unten sind die Beiträge von Wipkingen, Ober- und Unterstrass in Kernen, Roggen, Weizen und Geld aufgelistet.

 

Nachtrag

Staatsarchiv Zürich; geschenkte und gekaufte Urkunden C V 3 Sch. 3b:

1 Pergamenturkunde 1746: Obrigkeitliches Appellationsurteil 1746 im Streit zwischen den Gemeinden Dietlikon einerseits sowie Dübendorf und Wangen anderseits betr. flurrechtliche sowie flur- und wasserbauliche Belange der anstossenden Gemeinden bzw. der 181 Anstösser des von Dübendorf und Wangen gemeinsam genutzten Riedes von 1400 und 1500 Jucharten Umfang (auch den Kriesbach betreffend).

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