bearbeitet von Dr. Otto Sigg
2 Urkunden 1635, 1640: Testament und Vermächtnis 1635 von Hans Meyer, Amtsschreiber der Herrschaft Laufen, und dessen Ehefrau Elisabetha Lenger, ausgefertigt angesichts der Kinderlosigkeit und des fortgeschrittenen Alters des Ehepaars und eines schweren Schlages Meyers und weil nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser als die Todesstunde ist: Die Kirchgemeinde muss die von ihr gegenüber dem Ehepaar zur Wiedererbauung der St. Leonhardskirche zu Feuerthalen eingegangene Schuldverschreibung von 1180 Gulden nicht rückerstatten, hat jedoch den Jahreszins davon für die Pfrundbesoldung des Pfarrherrn zu verwenden. Ebenso sieht Elisabetha Lenger bei ihrem Ableben die Zustellung von 1200 Gulden aus dem Frauengut an die Kirche zuhanden der Pfrund vor (weitere Bestimmungen zur Verteilung von Vermögenswerten an Pflegende und Erbberechtigte); entsprechendes Vermächtnis 1640 von Elisabetha Lenger, Ehefrau des (noch lebenden) Amtsschreibers Meyer, betr. das gemeinsame Gut: Auszahlungen an Verwandte, Pflegende und Dienste (interessant die genaue Beschreibung von zu vererbenden Kleidungsstücken).
darunter:
Zinserlass 1651 betr. die Vergabung von Amtsschreiber Meyer (s. I A), «Urbar über der Kilchen zu Sanct Lienhart zu Feurtalen jährliche Gefell und Inkommen» 1636; inkl. Nachtrag 1640 betr. die vom Ehepaar Amtsschreiber Meyer testamentarisch übernommenen Vermögenswerte (s. I A) und weitere Nachträge; um das Jahr 1800 verfasstes Kopialbuch mit Abschriften der Staatsverträge zwischen Zürich und Schaffhausen von 1555, 1591 und 1617 (u. a. die Rheingrenze und Handels- und Gewerbebeschränkungen für Feuerthalen betreffend) sowie Abschrift des Erbrechts des Amtes Uhwiesen von 1603.
darunter:
Bau- und Rechnungsakten 17./(18.) Jh., insbesondere auch Akten zum Wiederaufbau der St.-Lienhards-Kapelle um das Jahr 1628: Taufstein (Gabe der Stadt Schaffhausen?), Stiftung von Wappen, Verdinge mit Handwerkern, Spenden, Materiallieferungen, Handwerkerrechnungen und -quittungen, Spesen und Rechnungszettel; Notiz 1646 betr. Gottesdienste des Pfarrers von Laufen in der im Teuerungsjahr 1628 ohne fremde Hilfe aufgebauten St.-Lienhards-Kapelle und Finanzierung dieser Dienste (u. a. mittels des Legates von Amtsschreiber Meyer); Bittschreiben 1668 um die Schulmeisterstelle; Ehe- und Paternitätsakten 18. Jh.
II A 44: Bitt- und Bewerbungsschreiben 1668 von Lorenz Nägeli von Neuhausen an den Pfarrer zu Laufen um die Lehrerstelle in Feuerthalen. In Neuhausen habe er, Nägeli, schon während 19 Jahren «etliche Knaben in dem Rächnen durch die sechs Speria gebracht». Nägeli sollte die Stelle erhalten.
Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben der Kirche 1638–1642; Rödel 1642–1667 über jährliche Einnahmen und Ausgaben der Kirche Feuerthalen; Zweijahres-Rechnungen der St.-Leonhards-Kirche zu Feuerthalen 1670–1750 (wenige Lücken), 1774 und 1795–1798.
1
1682 angelegtes Verzeichnis der gegenüber der Kirche Feuerthalen bestehenden Schulden und entsprechende Kontrolle bis 1714/15 der Eingänge von Abzahlungen und Zinsen.
21 Urkunden 1538–1755; darunter:
Urkunde 1538 mit Grenzziehung zwischen Feuerthalen und Langwiesen bezüglich Holznutzung; zwei «Brunnenbriefe» 1605: Abkommen zwischen Gemeinde und «Flecken» Feuerthalen und Junker Johann Peyer betr. gemeinsames Projekt einer Wasserfassung und eines Röhrenbrunnens zur Versorgung der Güter Peyers in Feuerthalen (Grasbau, Pflanzen von Bäumen); Zusatz 1609 zu diesem Brief auch bezüglich Wassernutzung durch den Vogt zu Laufen; obrigkeitliche Bewilligung 1606 zur Erhebung eines Einzugsgeldes angesichts der neu gebauten Wasserversorgung (zuvor gab es keine Brunnen); Spruchbrief 1606 zwischen den vier Gemeinden des Amtes Uhwiesen, bzw. zwischen Feuerthalen einerseits und Uhwiesen, Flurlingen und Langwiesen anderseits betr. Holznutzung: Beibehaltung der vor Zeiten ausgeführten Teilung der Holznutzung zwischen den vier Gemeinden (obwohl Feuerthalen inzwischen wegen Zuwanderung aus den anderen Amtsgemeinden und von auswärts stark gewachsen sei), jedoch volle Nutzung von Bauholz für Feuerthalen usw.; Bürgerverzeichnis 1610/1629; Einzugsbriefe 1615, 1740; Geldaufnahme 1642 von 1400 Gulden durch die Gemeinde von Junker Peyer im Hof zu Schaffhausen (Unterpfand: u. a. die jüngst erkaufte Gemeindewirtschaft und -metzgerei zum Ochsen); Beschränkungen 1686 betr. die Ausübung des Leistenschneider- und des Tischmachergewerbes durch zwei Ansässen (kein Handel, keine Arbeitnehmer und Lehrknaben); Verweigerung 1707 eines Hauskaufs durch einen deutschen Sporrer-Handwerker; umfassende Gemeindeordnung 1737; Einbürgerungs- und Hauskaufsangelegenheit betr. den Glaubensflüchtling Hans Jakob Zorn (ein Strumpfweber, der einen für die Gemeindebürger zu schwunghaften Weinhandel betreibt, der sich jedoch gegen hohes Einkaufsgeld einbürgern kann).
darunter:
Akten betr. Niederlassung und Bürgerrecht; Originalspruchbrief 1605 betr. Holznutzung durch den Vogt zu Laufen; div. Holznutzungsangelegenheiten; Vergleich 1724 betr. Verwendung des dem Amt Uhwiesen gemeinen Siechengutes zugunsten von Armenausgaben für Feuerthalen und Langwiesen; Sammlung 18. Jh. von «Attestaten» (Leumundszeugnissen) und von Heimatscheinen von Neuzuzügern; originaler Einzugsbrief 1624; Feuerordnung 1764.
1a
Gemeindebuch und -protokolle 1670–1701–1751: Bürgerund Hintersässenaufnahmen und -angelegenheiten, Gemeindeökonomie und Gemeinderechnungswesen, Abnahme der Jahresrechnung; Beschlüsse der Hilari-Gemeinde, Wahlen in die Gemeindebeamtungen; «Flussloch»; Zusatz: Angaben zu den jährlich durch die Gemeinde gelieferten und verbauten Teucheln 18. Jh.
1b
Gemeindebuch und -protokoll 1702–1745, Inhalt wie IV A 1a sowie Bürger- und Mannschaftsverzeichnisse, Beschluss 1716 wegen des Bevölkerungsdrucks auch oberhalb der Kirche zu bauen und eine entsprechende Wasserversorgung einzurichten.
2
«Beschreibung des Zehnten und Grundzinses, dem Forsterdienst zu Feuerthalen zugehörig» 1746.
3
Gemeindebuch und -protokolle 1746–1795, wie IV A 1a, b.
4
«Gemeinds-Erkanntnussen» angelegt 1756: Vielfältigste Gemeindebeschlüsse 1756–1795, darunter vor allem Bürgerrechtsund Hintersässenangelegenheiten, Gemeindeökonomie, Gemeindeordnung, Hilari-Gemeinde, Gemeindeorganisation, Wasserversorgung, Brunnen- und Gesundheitswesen, Wachtwesen usw.
5
Archivverzeichnis («Registerbuch der Briefschaften …», angelegt 1757).
6
«Gemeind-Buch», angelegt 1795: Gemeindeprotokolle 1795– 1820 (Fortsetzung von IV A 3).
IV A 5: Titelblatt des Archivverzeichnisses: «Register der Briefschaften E.L. Gemeind Feuerthalen auf ein neues nach best angewendtem Fleiss in eine Ordnung gebracht, dieselben sortiert, augmentiert und verbesseret, von Johann Heinrich Uhlman, Obmann, Laurentz Uhlman, Lieutenant, Johann Georg Witzig, Schulmeister und Hans Jacob Spiess, Weibel; beschehen auf Hilarj-Tag 1757.»
Ehemalige Zivilgemeinde Langwiesen:
16 Urkunden 1467–1707; darunter:
Spruchbriefe 1467 und 1538 betr. ein Wegrecht und den Unterhalt sowie die Besorgung des Baches (Nennung von Langwiesen als Gemeinde 1467); Regelungen 1542 und 1545 von Wegrechten und Grasnutzung bezüglich der Gemeinde; Ausmarchung der Rheingasse 1573; Schuldverschreibung 1581 um 120 Gulden der Gemeinde Langwiesen gegenüber dem Schaffhauser Bürger Bernhard Peyer (Unterpfand: sämtliche privaten Güter und Gemeinderechte); weitere Schuldverschreibungen der Gemeinde Langwiesen 1602, 1623, 1666; Spruchbrief 1615 betr. Regelung des Einzugs im Verhältnis zwischen den Gemeinden des Amtes Uhwiesen, nämlich Uhwiesen, Flurlingen und Langwiesen einerseits und Feuerthalen anderseits; Einzugsbrief 1634; durch den «Flecken» Langwiesen ausgestellte Bürgerrechtsbriefe 1701 und 1707.
darunter:
Abschrift 18. Jh. betr. ein umfangreiches Rechtsgeschäft 1462 wegen Regelung der Weidgangrechte der Gemeinde Langwiesen auf Gütern des Klosters Paradies; originaler Spruchbrief 1570 betr. Weidrecht zu Langwiesen; zwei originale Spruchbriefe 1539 und 1589 betr. Wegrechte zu Langwiesen sowie weitere originale Spruchbriefe, Akten und Kopien 16. Jh.(–18. Jh.) betr. Wegrechte, Flurrechtssachen; div. Akten betr. Bürgerrecht und Ansässen 17./18. Jh.; Abschrift der Zollordnung 1701 zwischen Zürich und Schaffhausen; allgemeine Feuerordnung der Landvogtei Kyburg 1764; Verbot 1768 für die Langwieser, mit ihren Schiffen Fremde, Verdächtige und Gesindel über den Rhein zu fahren.
Ehemalige Armengemeinde Feuerthalen
Aktenstücke betr. Aufteilung des Siechengutes des Amtes Uhwiesen 1798: Übergabe von 2809 Gulden an die Gemeinden Feuerthalen und Langwiesen.
Rechnung über das Armen- oder Säckligut der Kirchgemeinde Feuerthalen 1788–1792, 1792–1794, 1793–1798.
Staatsarchiv Zürich; Pfrundurkunde C IV 5.2.17:
1 Pfrundurkunde 1683 mit Verkauf eines Hauses mit Fässern und Reben zu Feuerthalen an den Pfarrer zu Feuerthalen und die Gemeinden Feuerthalen und Langwiesen.