bearbeitet von Dr. Otto Sigg
Wenige Akten 17./18. Jh.: Allgemeine Zuschrift 1673 des Quartierhauptmanns an den Pfarrer betr. Waffenübungen; Verkommnis 1763 der Gemeinde mit dem Pfarrer betr. Bau eines Brunnens im Pfarrhof; Verpflichtung 1764 der gemeindeeigenen «Brotwäger» zur Durchsetzung korrekter Brotgewichte.
Jahresrechnungen des Gemeinde- und des Dorfgutes (nicht des Kirchengutes): 1687, 1697 und nur ganz vereinzelt erste Hälfte 18. Jh.: Einnahmen an Geldzinsen, Erlös von verkauftem Getreide ab Gemeindegütern, Verkauf von Holz, Bussen von Holzfreveln; Ausgaben: Besoldungen und Spesen aller Art (inkl. Schulmeister und Hebamme), Bauwesen (u. a. Pfarrhaus, Kirche, Wasserversorgung, gemeindeeigene Sägerei).
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Protokolle des Stillstands 1666–1782 (darin: tabellarische Zusammenstellungen der Armenausgaben). 2 Protokolle des Stillstands 1783–1841 (beginnend mit umfassendem Bericht der grossen Feuersbrunst im Dorf vom 13. Juli 1783, inkl. entsprechende tabellarische Zusammenstellung der Geschädigten und der von auswärts eingegangenen Hilfssteuern).
III A: Jahresrechnung 1687 des Dorfgutes: Mit der vergleichsweise hohen Summe von 53 Pfund Geld ist eine neue «Kirchenlade » (zur Aufbewahrung der rechtswirksamen Dokumente im Sinn eines Archivbehältnisses) gebaut und verrechnet worden. Offenbar handelte es sich um ein massives Behältnis, jedenfalls fallen die Löwenanteile auf Schmid und Schlosser, nebst Tischmacher, Maurer und Zimmermann.
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«Wahl- u. Ämter-Besatzungs Buch d. Ao. 1762 für Bonstetten »: Ämter- und Gerichtsbesatzungen: Wahlen der Richter (in das Gericht der Obervogtei Bonstetten-Stallikon-Wettswil) und der Dorfmeier (mit Angabe der Stimmenzahlen) sowie Wahl der Weibel, des Schweine- und Kuhhirten, des Feuerhauptmanns, der Feuerläufer, der Feuerhakenträger, des Brunnenmeisters, Mausers 1762–1798–; auch Gemeindeordnung 1780; Gemeindeökonomie; Verkauf von Nutzholz (wie Eichen) und Brennholz; Notizprotokolle von Gemeindeversammlungen; regelmässige Verlesung der Offnung (Gemeindeordnung) und Holzordnung; Einrichtung einer Viehversicherung 1782; Ansprachen des Pfarrherrn an die Bürgergemeinde; Memorial 1786 an die Obervögte (mit Hinweisen auf die «uralten Freiheiten» der Gemeinde); Tabelle zu den Schäden der Viehseuche 1790.
IV A 1: Wahl- und Besatzungsbuch: Protokoll der Richterwahl für das Gericht der Obervogtei Bonstetten vom 28. November 1789. Anstelle des verstorbenen Richters Heinrich Nägeli wird mit 75 Stimmen Jakob Huber, Schulmeisters Sohn, aus Dägerst gewählt. An zweiter Stelle folgen als mit 50 Stimmen nicht gewählt Jakob Nievergelt, Richters Sohn, sowie zwei weitere Kandidaten ohne Stimmen. Für jede abgegebene Stimme brachte der Schreiber – es dürfte sich um Pfarrer Jakob Escher handeln – einen Strich an, durchaus ein augenfälliges Symbol von Demokratie auf der Ebene der Gerichtsgemeinde.
Staatsarchiv Zürich; Pfrundurkunden C IV 5.2.9– 5.2.11:
3 Pfrundurkunden 1551–1648: Schuldverschreibungen gegenüber der Pfrund und der Kirche Bonstetten sowie Güterkauf der Pfrund Bonstetten.