bearbeitet von Dr. Otto Sigg
2 Urkunden 1424, 1566: Durch das Kloster Kappel ausgestellte Urkunde 1424 mit Gewährleistung einer stets genügenden Menge von Oblaten für die «Kilchgenossen» zum Verbrauch in der Kirche zu Ottenbach (Anlass: der Verkauf eines durch das entsprechende Servitut belasteten Grundstücks); Zinsbrief 1566 von Hans Brunner für zwei Viertel Kernen Grundzins zugunsten der Kirche Ottenbach.
Hauptsächlich die Einkünfte und entsprechenden Rechtsame betreffend; darunter:
Katalogmässige Zusammenstellung 1794 der Pfrund und Dorf Ottenbach betreffenden kopierten Urkunden und Akten des Klosters Kappel (Staatsarchiv B I Nr. 12 ff.) 1242– 1798; Urbar 1551 betreffend die Einkünfte der Kirche (wie das folgende Urbar 1575, mit Nachträgen bis 1574); «der grösser und älter Kilchen Urbar» (angelegt 1575, Grundzinsen, Geldgülten und Unterpfande zu Ottenbach, Toussen, Wolsen, Lunnern, Hedingen, Jonen, Aristau; Kopien von entsprechenden Rechtsinstrumenten durch Pfarrer Johannes Bluntschli 15./16. Jh., auch das Kirchengütli und den Erblehenhof der Kirche betreffend); obrigkeitlich vorgegebene schematische Anleitungen 1643/1693 zur Erstellung der Kirchengutsrechnung, einschliesslich konkrete Angaben 1643 zum Zustand des Rechnungswesens in allen Kirchgemeinden des Freiamt-Kapitels; Akten, Korrespondenz, Erhebung von Brandsteuern und Austeilung von Hilfsgeldern und -gütern betr. Brandfälle in Ottenbach 1771, 1789, 1790 (Grossbrände); undatierte Feuerordnungen; Zinsrodel der Kirche 1776–1782; Verzeichnisse der Kirchenstühle 1777/79; Aktennotiz 1792 des Schulmeisters zur Einrichtung einer Nacht- und Gesangschule; Akten, Verzeichnisse, Statistiken, Tabellen 1771–1798 zur Bevölkerungszahl, Familienstruktur, zu Almosenempfängern und zur Austeilung von Brot, Getreide und Mehl an Bedürftige (inkl. Bickwil, Toussen, Wolsen, Lunnern und Rickenbach); umfassende Sammlung der durch Bürgermeister und Rat erlassenen gedruckten Mandate (1633–), 18. Jh. zu allen staatlichen Regelungsbereichen, ergänzt durch bemerkenswerte Sammlung gedruckter Erlasse usw. der Revolutionsbehörden 1798/99; Mandate und Erlasse der Landvogtei Knonau 1657–1798 (alle Regelungsbereiche, sowohl Ottenbach speziell wie auch die Landvogtei allgemein betreffend, darunter Organisation 1683 der militärischen Sammelplätze für Kappel, Knonau, Maschwanden, Ottenbach und Birmensdorf).
Erster Rodel mit Jahresrechnungen 1549, 1554, 1556–1566; zweiter Rodel mit Jahresrechnungen 1566–1579; dritter Rodel mit Jahresrechnungen 1579–1591; vierter Rodel mit Jahresrechnungen 1591–1603 («ein nüw Kilchenrächnungsbuoch, angefangen Anno 1591», eingangs: detaillierte Ordnung über das Gemeinderechnungswesen); fünfter Rodel mit Jahresrechnungen 1604–1611 und 1618–1635 (lückenhaft); alle fünf Rödel in mittelalterliche liturgische Pergamentfragmente eingebunden: Verhältnismässig grosse Einnahmen an Zinsgetreide, Verkauf von Getreide, Ausgaben für Unterstützung von eigenen und fremden Armen und Kranken, Bauausgaben, Unterhalt des Geläutes, Schulwesen, Verzeichnis der der Kirche zustehenden Güter, Verzeichnis der Schuldkapitalien, Aufzeichnungen und Bemerkungen bezüglich Armenausgaben in der Hungerkrise 1570 ff.; einzelne Jahresrechnungen 1637–1798 (mit sehr wenigen Lücken).
III A: Liturgisches Fragment als Einschlag des Rodels mit den Kirchenrechnungen 1579–1591 (Aufnahme im aufgefalteten Zustand von oben). Die vollständige Serie der Ottenbacher Kirchenrechnungen ab Mitte der 1550er-Jahre bis zum Ende des 16. Jh. ist überlieferungsmässig bemerkenswert. Unter anderem lässt sich anhand einzelner Rechnungsposten v. a. bei den Armenausgaben der Einfluss der Kältekrise und der folgenden Hungerjahre 1570/71ff. ablesen.
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Klein-Kirchenurbar 1595 (ist nicht mehr vorhanden und fehlte schon anlässlich der Verfilmung 1998). 2 Protokolle des Stillstands (1758–)1780–1796. 3 Schützenbuch einer ehrsamen Zihlschaft Ottenbach (ist nicht mehr vorhanden und fehlte schon anlässlich der Verfilmung von 1998).
1 Urkunde 1647: Urkunde 1647 mit Schlichtung durch lokale Würdenträger des Amtes in einem Streit zwischen der Gemeinde Ottenbach und dem Ottenbacher Müller Heinrich Grob: umfassende Regelung der Wasserrechte (wie Kanal zur Mühle, Mühleweiher und Wässerung der Gemeindematten, wasserbauliche Verpflichtungen des Müllers), Regelung um Wasserrecht bezüglich des durch obrigkeitlichen Beschluss bewilligten Neubaus einer Mühle an der Reuss auf Gemeindeland.
1 Aktenstück: Spruch 1699 zwischen der Gemeinde Ottenbach und einem Bürger daselbst betr. Hilfeleistung der Gemeinde an diesen Bürger infolge (unterlassener) wasserbaulicher Eingriffe an der Reuss (ein «Durchstich» kam nicht zur Ausführung usw.).
darunter:
Abschrift eines Abschieds 1723 zwischen den Ständen Zürich und Luzern betr. die Wuhrungen in der Reuss zwischen Ottenbach und Merenschwand, die Überschwemmungen verursachen und die Schifffahrt behindern; Sicherung 1725 und 1796 des Fährrechts der Gemeinde Ottenbach, um die Gemeindegüter jenseits der Reuss (Wallikon) bewirtschaften zu können; Bewilligung 1788 zur Einrichtung von Viertelsöfen (aber ohne dass entsprechend Stubenwände gebaut werden dürfen).
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1754 durch Schulmeister Heinrich Funk neu angelegtes Gemeindebuch (reichend bis 1843), u. a.: Beschreibung des Dorfbrandes vom 21. März 1753 (inkl. umfangreiche Unterstützung durch Brandsteuern von auswärts); Beschreibung von Frondienstleistungen der Gemeindeglieder (wie Zäunung); Verzeichnis der Hintersässen 1758 f.; Verzeichnis der Gemeindegüter (die sich durch den Reusslauf stets veränderten); Kopien und Hinweise betr. Rechtsvorgänge des 17. Jh. (Loskauf der Fastnachtshühner und des Heuzehnten gegenüber der Pfrund Ottenbach); Regelungen um Zuchteber und -stier 18. Jh.; Abnahme der Gemeinderechnung ab 1754; Wahlen, Pflichten, Belange der Gemeindebeamteten 18. Jh.; Gemeindemarchen 18. Jh.; «Gesetz und Ordnungen E. L. Gmeind Ottenbach» 1760 (wird zweimal jährlich verlesen: im Frühjahr anlässlich der Verleihung der Streugüter, im Herbst anlässlich der Abnahme der Gemeinderechnung), nachträglich: Gesetz vom «Widen Hauen».
IV A 1: Titelblatt des am 3. Februar 1754 durch Schulmeister Heinrich Funck neu angelegten Gemeinde-Buchs. Beschrieben ist auch die Feuersbrunst vom 21. März 1753, der das vorgängige Gemeindebuch zum Opfer gefallen war.
Ehemalige Armengemeinde Ottenbach:
Jahresrechnungen betr. das Säckligut der Pfarrei Ottenbach 1641–1707, 1707–1737, 1755–1798: Einnahmen von Armensteuern an den kirchlichen Feiertagen und Zinsen von Schuldkapitalien; Ausgaben von Monatsgeldern an die namentlich genannten Hausarmen, Verwaltung und Verteilung der staatlichen Armengelder und Sondersteuern; Ausgaben für Besoldungen an den Pfarrer, die Kirchmeier und die Schulmeister zu Ottenbach, Toussen und Lunnern, Spesen für Rechnungsabnahme; Ausgaben für baulichen Unterhalt der Kirche, für Abendmahl, Amtshandlungen. Holzkorporation Ottenbach (im Archiv der politischen Gemeinde) 1 Pergamenturkunde 1497: Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich heissen 1497 eine Appellation der Gemeinde Ottenbach gegen ein Urteil der Stadt Bremgarten in Sachen Ottenbach gegen Jonen wegen des Sammelns von Eicheln und des gemeinsamen Weidgangs im Wald zwischen den beiden Gemeinden gut (verfahrensmässig hoch interessanter Fall: Zuständigkeit von Bremgarten als Inhaberin der niederen Gerichte über Jonen, Appellation an die Stadt Zürich als Inhaberin der hohen Gerichtsbarkeit zu Ottenbach).