Archivführer der Zürcher Gemeinden und
Kirchgemeinden sowie der städtischen Vororte vor 1798

bearbeitet von Dr. Otto Sigg


  

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Stadel (Bezirk Dielsdorf)

II A Akten

darunter:
Archivverzeichnis der Gemeinde Stadel um 1720; Kopie der 1668 im Turmknauf deponierten Aufzeichnung des Dorfbrandes vom 14. August 1668; Abrechnungen über die Baukosten 1736/38 der neuerbauten Kirche zu Stadel (inkl. Originale und Kopien der Verdinge mit den einzelnen Handwerkern, Verzeichnis einzelner Bausteuerbeiträge der Kirchgenossen 1718, 1724, 1736); Planungsakten, Kostenvoranschlag 1724 f. zum Neubau der Kirche; Verzeichnis der Kirchenörter 1738 (inkl. Organisationsverordnung und Nachträge bis 1780); Verzeichnisse und Akten 17./18. Jh. zu «Liebessteuern» für Brand- und Wettergeschädigte, sowohl von der Gemeinde Stadel für Auswärtige als auch von Auswärtigen für Stadel gesammelt (wie Brandsteuer für die Feuersbrunst zu Stadel vom 12. April 1647); obrigkeitliche Armenunterstützung für Stadel 1790er Jahre; Verzeichnisse 1756–1804 mit Angaben zur Kapital- und Zinsschuld einzelner Bürger und Gemeindegüter im Zusammenhang mit der Kirchenbauschuld von 1738 (Darlehen des staatlichen Täuferamtes); Planungs- und Rechnungsakten zur Sanierung des Pfarrhauses 1784/85; Akten zu Pfrundgütern 17./18. Jh.; Mandate, Erlasse 18. Jh. der Obrigkeit und der Obervogtei Neuamt für verschiedene staatlichen Regelungsbereiche.

III A Jahresrechnungen

Mehrjahresrechnungen des Kirchengutes Stadel 1646–1674; 1718–1793.

IV A Bände

1
Kopie der Ehegerichtsordnung 1719 (mit Exlibris von VDM Johann Jakob von Orelli 1733).

2
«Acta», Protokolle des Stillstands 1731–1784, 1793–1805 (inkl. 1700 angelegtes Inventar über die Einkünfte des Kirchengutes).

Politische Gemeinde Stadel

I A Urkunden auf Pergament

11 Urkunden 1506–1745; darunter:
Obrigkeitlicher Urteilsspruch 1506 im Streit zwischen der Gemeinde Stadel und Hans Lang von Schüpfheim (Bestätigung eines von Stadel bestrittenen 16-jährigen Rechtsinstruments, das Lang Weiderechte im Bann von Stadel gewährleistet); Urteilsspruch 1535 im Streit zwischen der Gemeinde Schüpfheim und Unterraat einerseits und der Gemeinde Stadel anderseits (Regelung des ursprünglich gemeinsamen, vor einiger Zeit jedoch mit Marchstein abgegrenzten Ackerets, d. h. Nutzung der Eicheln mittels Schweineweide oder Schüttelns im Stadler Berg); Urteilsspruch 1537 betr. Massnahmen von Wässerung und Wasserbau auf der Trutwiese zu Stadel (Urkunde stark vergilbt; das Dokument wurde gemäss angebrachter Notizen im 18. Jahrhundert für den Leseunterricht in der Schule benutzt!); Schuldbrief 1548 um 400 Gulden zu Lasten der Gemeinde Stadel (Verschreibung des gesamten öffentlichen Gutes und Nutzens); Rechtsinstrumente zur Wahrung und zur Rechtsnatur der Metzgereigerechtigkeit zu Stadel 1604,1608, 1703; Kaufbrief 1745 mit Erwerb der Metzg und Metzgereigerechtigkeit durch die Gemeinde Stadel; Revers 1654 und Erinnerung einer Urkunde von 1587 betr. Verpflichtung zur Haltung des Mutterschweins als Servitut auf einem ursprünglich der Gemeinde zustehenden Acker; obrigkeitlicher Spruchbrief bzw. «Ratserkanntnis» 1657 im Streit zwischen den Gemeinden Stadel und Glattfelden (der Weidgang im Grenzgebiet Hasliboden ist Stadel vorbehalten); obrigkeitlicher Beschluss 1658 in der Auseinandersetzung zwischen den vier Gemeinden Stadel, Windlach, Schüpfheim und Raat einerseits und dem Schmied Albrecht zu Stadel (mit Beistand des Vertreters des Schmiedehandwerks zu Stadt und Land Zürich) anderseits: Bewilligung zum Fortbestand der Schmiede zu Stadel sowie Bewilligung für die Gemeinden, anstelle der abgegangenen Schmiede von Schüpfheim eine neue gemeindeeigene Schmiede in Schüpfheim oder Windlach zu errichten, und zwar unter Abgeltung des Albrecht gehörenden Schmiederechts von Schüpfheim; I A 12: Abrechnung 1800 des 1798 aus der «Neuamtsbüchs» zu Niederglatt der Gemeinde Stadel ausbezahlten Anteils des Amtgutes des Neuamts.

Dorsualvermerk Kaufurkunde Stadel, 1745

I A 11: Dorsualvermerk der Kaufurkunde «Kaufbrief für eine Ehrsame Gemeind Stadel um die von Heinrich Wüst, Metzger allda erkaufte Metzg und Metzg-Gerechtigkeit, A°. 1745», inkl. Vermerk des Eintrags in das Grundprotokoll «0» (moderne Signatur StAZ B XI Niederglatt Nr. 192). Die Gemeinde Stadel erwarb damit die das Versorgungsgebiet des «unteren Amtes» des Neuamtes (Stadel, Bachs und Fisibachs) zuständige Metzgerei und Metzgereigerechtigkeit «mit Gewicht und Waage».

 

II A Akten

darunter:
Bauakten und Pläne 1691 zum Neubau des Wachthauses auf dem «Stein» (Weiacherstein); Kopie des Brunnenrechtsbriefes 1749 der Gemeinde Stadel für Amtsrichter Huser; Kopie einer Urkunde 1688 zum Schutz der Metzgereigerechtigkeit zu Stadel; div. Akten 18. Jh. zur Metzgerei- und Schmiedegerechtigkeit zu Stadel; Urteilsspruch 1716 mit Berechtigung für Metzger Wüst, 10 Schafe auf die gemeine Weide zu treiben; Einkaufsregelung für einen Neubürger zu Stadel 1683; Bussenrodel 18. Jh. (Flur- und Forstvergehen); «Feuerordnung» der Gemeinde Stadel 1716, Akten zum Feuerlöschwesen 18. Jh.; Verwarnungen 18. Jh. der Obervogtei zur Wahrung der Ordnung in der Gemeinde Stadel («jeder wolle Meister sein» und leiste den Vorgesetzten keinen Gehorsam); Akten, Verzeichnisse 17./18. Jh. zu Brand- und anderen Unterstützungssteuern, gesammelt sowohl für die Gemeinde Stadel und auch durch die Gemeinde Stadel (darunter Verzeichnis der beträchtlichen für den Brand von Stadel des Jahres 1647 gesammelten Steuer); Sammlung einzeln protokollierter Gemeindebeschlüsse 18. Jh. (u. a. Flur- und Forstwesen, Wahlen); Ordnung 1791 zur Führung der Gutsrechnung Stadel; Unterlagen zur Verteilung des Amtgutes des Neuamts 1798; Akten, Verzeichnisse zur Kehrordnung der Wässerung der Trutwiese zu Stadel 1697 und 18. Jh.; Zehntenrödel 18. Jh. (Heuzehnten zu Schüpfheim, in die Zehntenscheune zu Stadel eingehende Zehntengarben); Verzeichnisse 18. Jh. von Schuldkapitalien des Gemeindegutes Stadel und Kontrolle eingehender Schuldzinse.

III A Jahresrechnungen

Jahresrechnungen des Gemeindegutes Stadel 1641, 1644; Zusammenzug 1644–1655, 1669/70, 1677/78; Gutsrechnungen und Rechnungs- und Zinsrödel 1719–1798.

Ehemalige Armengemeinde Stadel

III A Jahresrechnungen

Mehrjahresrechnungen des Schul-, Almosen-, Steuer- und Säckligutes der Kirchgemeinde Stadel 1707–1796 (erst ab 1782 voll ausgebildete Rechnungen mit detaillierten Angaben zu Einnahmen wie anlässlich der kirchlichen Festtage erhobenen Almosensteuern und Ausgaben an einzelne Arme, zuvor nur mit summarischen Angaben).

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