bearbeitet von Dr. Otto Sigg
5 Urkunden 1538–1796: 1840 entkräfteter Schuldbrief 1538 (die Brüder Huggenberg ab dem Huggenberg nehmen von den Erben Breitenlandenberg zu Turbenthal 80 Pfund Geld auf; Unterpfand: Der halbe Hof Huggenberg, belastet mit einem minimalen Grund- und Wachszins); «der Huggenbergeren Vertrag» 1551: Gütlicher Spruch im Streit zwischen dem Kloster Tänikon und den Brüdern Huggenberger ab dem Huggenberg betr. strittige Zehntenpflicht des Hofes Huggenberg (gemäss den Huggenbergern melde ihr Kaufbrief mit Erwerb des Hofes von dem von Landenberg nichts von einem kleinen und auch nichts von einem grossen Zehnten; im Vergleich wird für den kleinen Zehnten eine geringe Geldpauschale festgelegt und generell zugunsten des Klosters die Zehntenpflicht ab allen Hofgütern festgehalten); Urteilsspruch 1562 im Streit zwischen Fridli Huggenberg auf dem Huggenberg und der Gemeinde Aadorf betr. die durch Huggenberg beanspruchte Nutzung von Wald und Holz oben an seinem Hof (Huggenberg hat bis anhin den Wald gegen einen kleinen Geldzins durch Weiden, Anbau und Holzbezug genutzt und reklamiert, als nun Aadorf hier zur Nutzung übergeht; Spruch: Das gesamte Recht an diesem Wald steht gemäss bestehender Ausmarchung der Gemeinde Aadorf zu, eine Verpachtung von Weiderechten an Fridli bleibt möglich); durch den Kyburger Landvogt erfolgte Bekräftigung 1795 der durch die Gemeinde Huggenberg erlassenen «Gemeindsordnung» (vor allem einzugs-, einkaufs-, bürger-, einwohner- und ansässenrechtliche Belange, Gemeinwerk, Feuerwehr- und Brunnenwesen); auf Bitte von Huggenberg hin obrigkeitlich erlassener Einzugsbrief 1796 für die Gemeinde Huggenberg.
I A 5: Einzugsbrief 1796 für die Gemeinde Huggenberg, erlassen durch die Obrigkeit «zu Äufnung des geringen Gemeindguts» und «um dem Zudringen unvermöglicher Einsässen zuvorzukommen». Übliche einkaufs-, bürger- und einwohnerrechtliche Bestimmungen; Einkaufstaxe auch für in die Kirchgemeinde Elgg einheiratende Frauen. Der Einzugsbrief wird jährlich der Bürgerschaft verlesen. Schlussbestimmung u. a.: «Die Vorgesetzten der Gemeinde sollen jederzeit eine genaue Aufsicht über das sittliche Verhalten und den ökonomischen Zustand aller Haushaltungen in der Gemeinde haben und besonders in armen und kranken Tagen für jedes Mitglied der Gemeinde die behörige und pflichtmässige Vorsorge tragen …»
Wenige Akten 18. Jh.; darunter:
Durch Jacob Bollinger zu Seelmatten auf zwei «auseinander geschnittenen gleich lautenden Zetteln» festgehaltene Brunnenordnung 1705 der sechs namentlich erwähnten Einwohner auf Huggenberg (Ulrich Graf, einer der sechs Huggenberger, kauft mit persönlichen Mitteln zugunsten der Huggenberger Wasserversorgung eine Quelle im Aadorfer Holz, um dem zu Zeiten langer Hitze und Kälte herrschenden Wassermangel abzuhelfen; er lässt die vorliegende Vereinbarung aufstellen, ein Exemplar für sich und eines für die anderen Huggenberger Bewohner; demnach wird der Unterhalt von Teucheln, Zwingen, Trögen und Brunnenstöcken der drei Huggenberger Brunnen gemeinsam gewährleistet, genau so, wie man den Ertrag an Obst und Heu der Zehntenwiese unter sich teile); durch die Gemeinde Aadorf 1706 für Ulrich Graf auf dem Huggenberg ausgestellte Quittung über 5 Gulden für den Kauf einer Quelle im Aadorfer Wald; Kopie eines Urteils 1738 betr. einen Brunnenstreit zu Huggenberg (u. a.: Sollten beide Dorfbrunnen versiegen, ist der im Aadorfer Holz befindliche «Fluss» ins «Dörfli» zu lenken); Ausfertigung eines Urteils 1753 des Elgger Gerichtes im Streit um Stühle in der Kirche Elgg zwischen denen von Huggenberg und Reinstall einerseits, denen von Gündlikon anderseits und zwei Bürgern von Elgg von dritter Seite (u. a. haben die Frauen der stark gewachsenen Siedlungen Huggenberg und Gündlikon nicht genügend Kirchenstühle); «Compromiss-Brief» 1794 zwischen den Gemeinden Huggenberg und Aadorf betr. Unterhalt der Strasse aus den Hölzern von Aadorf über die Huggenberger Güter (mit Hinweis auf ein einschlägiges Rechtsdokument von 1562).