bearbeitet von Dr. Otto Sigg
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde auf Stadtgebiet von Winterthur
darunter:
Bruchstücke von Turmknaufbriefen, darunter eingeschweisst in Folie die Fragmente eines anlässlich der Neueindeckung des Turms und der Renovation des Knaufs offiziell verfassten Turmknaufbriefes 1634 (mit Namensverzeichnis der Regimentsangehörigen und der Turmhandwerker; chronikalische Hinweise auf Zeitereignisse [1618] und Lebensmittelpreise [1621, 1622]); weiterer Turmknaufbrief 1634 (eventuell inoffiziell verfasst und eventuell heimlich deponiert von Bürger und Maler Hans Ulrich Jegli; mit eher kritisierenden Reimen zum [offenbar zu] baufreudigen Kirchenpfleger Häsli; Hinweis auf die Pesttoten zu Winterthur 1611 [1500 Opfer] und 1628/29 [250 Opfer]; Hinweis auf Brand 1611 des Hauses des Schwähers Jeglis an der Metzggasse; Hinweis auf «Kriegsgeschrei»; Nennung der Handwerker der Turmarbeiten 1634 [inkl. Malerarbeiten des Berichterstatters]; Hinweis auf die Neuinstallation des «Knopfs», d. h. des Knaufs und auf die Deponierung des vorliegenden Dokuments am 26. August 1634); stark lädiertes Turmdokument 1697, verfasst anlässlich der damals erfolgten Neueindeckung des Turms (Hinweis auf Bauarbeiten 17. Jh. an der Stadtkirche, Hinweis auf die 1696 erstmals erfolgte geheime Wahl des Regiments mittels Wahlpfennigs, Aufführung des Räte und des Stadtgerichts, Elemente der Kirchenordnung, Liste der Winterthurer Geistlichkeit und Lehrkräfte an der Lateinschule sowie der Lehrgotte für Mädchen, Bericht zur Bibliothek, Bericht zu Hagelwetter und Getreidesperre 16[88?] und zur entsprechenden Teuerung mit Massnahmen von Verkauf von verbilligtem Getreide an die Bevölkerung, inkl. speziellem Import von Getreide über den Bodensee von Vorderösterreich, unleserlicher Bericht zur «Gesundheit», Bericht zu «wichtigen Welthändeln» der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart); Zuschrift 1742 der Zürcher Obrigkeit an die Stadt Winterthur betr. Handhabung von Massnahmen gemäss Mandat von 1717 gegen die pietistischen Versammlungen (u. a. habe Bäcker Elias Sulzer gar eine separierte Kinder-, Bet- und Singschule begründet; namentliche Aufführung weiterer Pietisten in einem gleichzeitigen «Extract» dieser Zuschrift); Bevölkerungsverzeichnis 1750 nach Quartieren der Stadt Winterthur (inkl. Berufsangaben, total 3042 Personen); Heft 1749 u. a. mit Register einer «Beschreibung der Stadt Winterthur aller ihrer Freiheiten und Gerechtigkeiten», 1264 ff.; pfarramtliche Akten, Korrespondenz 18. Jh. u. a. von Pfarrer Johann Rudolf Müller (ursprünglich Bestandteil des Pfarrarchivs).
1
«Acta Matrimonialia. Ehe-Handlungen zu Winterthur»; 1633 angelegtes und bis 1798 geführtes Protokollbuch betr. die Handlungen der Gerichtsbarkeit des Ehegerichts des Winterthurer Consistoriums (Kompetenz bis an die Ehescheidung heran, Ehescheidungskompetenz bei der Zürcher Obrigkeit).
2
Aus dem Pfarrarchiv stammende Protokolle des Geistlichkeits- Konvents Winterthur 1661–1723.
Stadtarchiv Winterthur
Spätestens um 1422 angelegtes Jahrzeitbuches der Stadtkirche Winterthur (Provenienz ursprünglich Kirchenarchiv, wohl seit Reformation Stadtarchiv Winterthur; s. F. Hegi, Die Jahrzeitenbücher der zürcherischen Landschaft, 1922, S. 170 f.).
Staatsarchiv Zürich; Pfrundurkunde C IV 5.10.12:
Lehenbrief 1461 der St. Johann Baptista – Pfründe der Kirche zu Winterthur für ihren Erblehenhof zu Wiesendangen.